19.08.2002

Täglicher Anzeiger Holzminden Online (www.TAH.de)

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THW Holzminden übernimmt Leitung

Holzminden (19.08.02). Das THW Holzminden ist mit 28 Helfern seit Freitagnachmittag beim Kampf gegen die Katastrophenflut im Dauereinsatz. „In den vergangenen drei Tagen hatten wir gerade sechs Stunden Pause“, berichtet Einsatzleiter Roland Großkopf per Telefon dem TAH. „Der Kampf gegen die Flut ist wichtiger.“ Eingesetzt ist der komplette THW-Verband (Holzminden, Northeim, Goslar und Einbeck) in Dessau.

Im Ortsteil Mildenssee versuchen die THWler mit vielen freiwilligen Helfern den Damm zu retten, der die Stadt vor den Wasserfluten schützen soll. „Die Ortschaft Waldersee mussten wir schon aufgeben, aber Mildensee wollen wir retten“, so Großkopf. In diesem Gebiet ist die Lage besonders kritisch, weil hier Elbe und Mulde zusammenfließen. Stunde um Stunde, Tag und Nacht werden Sandsäcke geschaufelt und auf den Deich geschleppt. Inzwischen lastet auf den Holzmindenern eine zusätzliche Verantwortung. Seit Sonntagmorgen um 11 Uhr hat der THW-Ortsverband die Leitung der Operation in diesem Krisengebiet übernommen. Die Helfer aus der Weserstadt sind für ein vier Kilometer langes Deichstück verantwortlich, an dem insgesamt 1.000 Helfer rastlos arbeiten. „Die Kommunikation klappt gut, auch die zivilen Helfer passen sich nahtlos ein“, bestätigt Roland Großkopf. „Wir haben viele freiwillige Helfer, das ist unglaublich. Von der Oma bis zum Kleinkind will jeder helfen“, berichtet er. Die Gefahr ist allerdings groß, dass der Damm bricht. Jede Stunde steigt das Wasser um einen Zentimeter. Keiner weiß, ob er dem Druck standhalten wird. Am heutigen Montag, so Großkopf, wird sich entscheiden, ob die Arbeit sich gelohnt hat oder ob Dessau-Mildensee ein Opfer der Katastrophenflut wird. Dann wird auch über den weiteren Einsatz der Holzmindener THWler und ihrer Kametaden aus den anderen niedersächsischen Städten entschieden.

18.08.2002 fhm