02.11.2003

Täglicher Anzeiger Holzminden Online (www.TAH.de)

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„Die Übung war klasse“

sy206672338.jpg Holzminden (03.11.03). Selbst das Wetter spielte mit am Freitagabend, als die Holzmindener Ortswehr - als Übungsszenario - die Jugendherberge „abbrennen“ ließ. 96 Feuerwehrleute spulten ihr Programm ab. Jeder Handgriff saß, jedes Vorgehen war überlegt, so dass der Feuerwehrführung mit Stadtbrandmeister Helmut Schneider - „die Übung war klasse“ - und Ortsbrandmeister Karl-Otto Sporleder einzig das Lob blieb. „Schnell und gradlinig habt Ihr begonnen. Ich bin stolz auf Euch“, betonte Sporleder, der diese Jahreshauptübung auch ausgearbeitet hat.

Von der Schnelligkeit und Gradlinigkeit der Holzmindener Wehr konnten, durften sich auch die Holzmindener überzeugen. Schaulustige waren nämlich ausdrücklich erwünscht, als die Wehr mit sämtlichen Gerät zur Weser eilte. Dort half das THW mit dem neuen Lichtmast, die Szenerie auszuleuchten. Und die hielt einige Überraschungen für die Feuerwehrleute bereit. Die Jugendherberge, so sah es der Plan vor, hatte ein freies Wochenende. Doch am späten Nachmittag stellten sich noch acht Gäste ein, baten um Aufnahme - und bekamen auch Zimmer zugeteilt. Doch dann wurde es ernst: Bei Reinigungsarbeiten bemerkte eine Angestellte starken Rauch. Und Ursula Sander, die Leiterin der Jugendherberge, alarmierte die Rettungsleitstelle. Acht Menschen galten verletzt, als die Feuerwehr eintraf. Ihre Aufgabe neben der Brandbekämpfung: Menschenrettung! Alle Atemschutzgeräteträger waren im Einsatz, suchten alle Räume in der weitläufigen Jugendherberge ab - und taten das gut und gewissenhaft - so wie es im Ernstfall nötig gewesen wäre. Die meisten der „Verletzten“, gemimt von Jugendfeuerwehrleuten - wurden durch das Treppenhaus geborgen oder - weil sich der Brand schnell ausweitete, an der Hafenseite mit Leitern aus dem zweiten Obergeschoss geholt. Einer jedoch - aus Sicherheitsgründen ein Dummy - vom Turm über die Drehleiter nach unten gebracht. Und dann gab es da auch noch eine kleine „Einlage“, wie bei Großübungen meist üblich. Ein Feuerwehrmann - gespielt von einem DLRG-Mitglied - stürzte bei den Rettungsarbeiten in den Hafen, musste mit dem Schlauchboot gerettet werden. Doch auch hier gab es, mal abgesehen vom total verschlammten Hafenbecken, keine Probleme. Das sah schließlich auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Brandt so, der zum ersten mal an der Jahreshauptübung der Ortsfeuerwehr Holzminden teilnahm. „Nichts Negatives“ hat er gesehen und sich darüber gefreut, eine Übung beobachten zu können, in der so viele Kameraden Hand in Hand im Einsatz sind. „Das“, so Brandt, „sieht man nicht jeden Tag“.
02.11.2003 bs